Namenskundedidaktik

Namen bestimmen unseren Alltag und konstituieren unsere Welt. Sie besitzen eine hohe kommunikative Bedeutung und repräsentieren Identitäten, die ein hohes didaktisches Potential darstellen. Besonders in heterogenen Lerngruppen, welche durch multikulturelle und mehrsprachige Sozialisationsprozesse geprägt sind, bieten Namen lebensweltliche Zugänge zu sprachlichen Strukturen. Bezeichnungsstrategien können hierbei hinterfragt und diskutiert werden, Bedeutungen und Gemeinsamkeiten über kulturelle und sprachliche Grenzen hinweg erklärt werden. Für die Lernenden hat der Erwerb kommunikativer Kompetenzen aus namenkundlichen Sujets viele Vorteile, da sie auf Erfahrungen ihrer (mutter-)sprachlichen Alltagswelt und Kultur zurückgreifen können, die ansonsten im Unterricht nur selten zur Anwendung kommen. Gleichzeitig erhalten monolingual bzw. divergent sozialisierte Lerner Einblicke in für sie völlig neue Sprachwelten. Zentrales Anliegen einer zukünftig am Lehrstuhl fest zu verankernden Namenskundedidaktik soll es deshalb sein, die Onomastik für den unterrichtlichen Einsatz ebenso lebensweltlich-produktiv wie methodisch-didaktisch untersetzt aufzustellen.