Projektwoche Kreatives Schreiben

CC BY SA Hannah Schwaß

Bei der Arbeit mit Texten sollen Schülerinnen und Schüler nicht nur in ihren rezeptiven, sondern auch produktiven Fähigkeiten gefördert werden. Hierfür bieten schreibdidaktische Ansätze verschiedene Möglichkeiten, um Schüler*innen zu motivieren, eigene Texte zu verfassen und den Schreibprozess über alle Phasen hinweg (Planen, Formulieren, Redigieren) angemessen (selbst)kritisch zu reflektieren. Im Seminar sollen dazu unter dem Schwerpunkt „Kollaboration“ einerseits Schreibanlässe und -projekte gemeinsamer Textproduktion angewendet werden, andererseits Impulse für die Gestaltung kollektiver Lehr-Lern-Prozesse im Deutschunterricht thematisiert werden.

Die theoretische Auseinandersetzung wird im zweiten Teil des Seminars in die Praxis über-führt, indem die Student*innen eine Projektwoche für Schüler*innen der siebten Jahrgangs-stufe konzipieren und durchführen. Das Rahmenthema bilden kreative Schreibanlässe im Deutschunterricht. Für die Projektwoche am Lyonel-Feininger-Gymnasium entwickeln die Student*innen im Seminar verschiedene Schwerpunkte für ihre Projektgruppe. Die kollaborativen Arbeitstechniken werden dabei methodisch umgesetzt, während die inhaltlichen Schwer-punkte sich am Rahmenthema orientieren. Während der Projektwoche unterrichten die Student*innen in Teams von min. zwei Personen. Die folgenden Projektthemen waren das Ergebnis der Konzeptionsphase im Seminar:

  • Fanfiction
  • Poetry Slam
  • Halle unsere Stadt
  • Short Stories
  • Zukunft 2050
  • Kreatives Schreiben in sozialen Netzwerke

Dieses Projektseminar wurde wie viele andere durch das [D-3]-Projekt unterstützt. Einen Nachtrag dazu vom [D-3]-Projekt findet Ihr hier:

Projektwoche am Lyonel-Feininger-Gymnasium vom 17.-21.06.2019

In der Woche vom 17.-21.06.2019 fand in Kooperation mit dem LFG (Lyonel-Feininger-Gymnasium) erneut eine Projektwoche statt. Diesmal drehte sich alles um das Thema „Kreatives Schreiben“. Dabei durfte sich jede Studierenden-Gruppe einen speziellen Schwerpunkt aussuchen, unter dem sie das Thema der Projektwoche bearbeiteten. Sie waren jedoch natürlich nicht alleine. Gemeinsam mit der gesamten Jahrgangsstufe 7 des LFG wurde zu Themen wie „Halle meine Stadt“ oder „Poetry-Slam“ fleißig gewerkelt, gedichtet und geschrieben.
In diesem Beitrag soll sich alles um die Präsentation der Ergebnisse der Projektwoche am Freitag drehen. Falls Ihr gerne mehr über das Seminar, das hinter dieser Projektwoche steht, oder über die anderen Tage der Projektwoche wissen möchtet, dann schaut doch einfach mal auf dem [D-3]-Blog vorbei:

https://d-3.germanistik.uni-halle.de/2019/07/rueckblick-projektwoche-kreatives-schreiben-am-neuen-staedtischen-gymnasium/

Präsentation der Ergebnisse am Freitag

Im Verlauf der Woche hatten alle Projektgruppen die Gelegenheit, ihr Präsentation gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern vorzubereiten. Am Freitag hatte zunächst nochmal jede Gruppe Zeit, um sich auf die Präsentation der Ergebnisse im zweiten Unterrichtsblock vorzubereiten. Bei sechs Gruppen mit jeweils 15 bis 20 Schülerinnen und Schülern gab es da eine Menge zu tun, aber wie sagt man so schön: Viele Hände – schnelles Ende.

Pünktlich um 10.30 Uhr waren dann auch alle Gruppen startklar. Die Flure waren bunt geschmückt. Ein Plakat größer und bunter als das andere reihte sich an Schilder und Wegweiser. Schließlich wollte jede Gruppe auf ihr ganz eigenes Projekt und ihre Ergebnisse aufmerksam machen und das Publikum zu sich lenken. Alle Schülerinnen und Schüler aus den Projekten sowie anwesende Lehrkräfte, Studierende und Dozierende hatten die Möglichkeit, sich auf der Etage frei zu bewegen und in Ruhe die Projektergebnisse der anderen zu bestaunen.

Die einzelnen Projektgruppen und ihre Ergebnisse 

Zukunft und kreatives Schreiben

Eine der Projektgruppen hatte das Thema „Zukunft und kreatives Schreiben“ gewählt. Im Rahmen dessen ging es beispielsweise um die Umwelt, den Weltraum oder auch Medien bzw. Technik in der Zukunft sowie Utopien. Die verfassten Berichte, Interviews, Briefe und Gedichte lagen dann thematisch geordnet im Raum aus, sodass man die Möglichkeit hatte, sich in eine mögliche Zukunft einzulesen. Unter anderem gab es Interviews mit der Umweltaktivistin Greta Thunberg in 30 Jahren, einen Bericht über die Landung auf dem Mars oder aber auch eine von den Schülerinnen und Schülern völlig frei verfasste Utopie über eine bessere Welt der Zukunft zu durchforsten.

Kreatives Schreiben: Wir erstellen einen Poetry-Slam

Da war der Name tatsächlich auch Programm. Es fand nämlich ein kleiner Poetry-Slam unter den Schülerinnen und Schülern der Gruppe statt. Ein Schüler moderierte durch den Wettbewerb und ein Teilnehmer nach dem anderen stellte seinen selbst verfassten Text vor. Es ging um Themen, die die Jugendlichen in ihrem Alltag bewegen wie beispielsweise die Scheinwelt rund um Instagram. Belohnt wurde die Aufführung mit tosendem Applaus von dem zahlreich erschienen Publikum.

Fan-Fiction

lautete das Thema einer weiteren Projektgruppe. Die Schülerinnen und Schüler haben die ganze Woche über Fan-Fiction-Texte zu ihren liebsten Büchern, Filmen, Serien oder auch Computerspielen erstellt. Heraus kam ein buntes Potpourri an Geschichten, die ihm Rahmen der Ergebnisspräsentation von den Autorinnen und Autoren vorgelesen wurden. Dazu hatte die Gruppe extra einen Plan mit den Zeiten der jeweiligen Lesungen erstellt, sodass jeder die Möglichkeit hatte, bei dem Thema, das ihn interessierte, gespannt zuzuhören.

Shortstorys 

Diese Gruppe hat sich, wie der Gruppenname schon sagt, im Laufe der Projektwoche mit dem Schreiben von Kurzgeschichten beschäftigt. Ergebnis waren viele spannende kleine Geschichten, vor allem zum Thema „Horror“. Das zeigte auch das Tafelbild mehr als deutlich. Neben der Möglichkeit, spannenden Gruselgeschichten zu lauschen, hatte das Publikum auch die Option, die Werke der Projektgruppe in einem eigens angelegten Ordner zu bestaunen.

Halle meine Stadt

Mit diesem Thema beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler einer weiteren Arbeitsgruppe während der Projektwoche. Heraus kam ein Klassenraum dekoriert mit vielen riesengroßen Mind-Maps. Wo gibt es den besten Döner in Halle? Wo sind die „places to be“? Und was ist typisch für unsere Stadt? All diesen spannenden Fragen sind die Mitglieder des Teams nachgegangen. Besonders beeindruckend war, die Aufbereitung der Halleschen Mundart. Die Schüler haben beispielsweise typische Hallesche Wörter selbst eingesprochen und erklärt.

Kreatives Schreiben in sozialen Medien

Die letzte Gruppe hat das kreative Schreiben unter dem Gesichtspunkt „Social Media“ unter die Lupe genommen. Der Raum der Gruppe war über und über dekoriert mit Hashtags zur Projektwoche, Werken der konkreten Poesie, Assoziationen zum Thema „Kreatives Schreiben in sozialen Medien“ und Gedichten der Schülerinnen und Schüler. Darüber hinaus haben die Mitglieder dieser Gruppe einigen Stationen erstellt. Zum Anschauen gab es ein eigens kreiertes Rap-Video. Auch zum Mitmachen war einiges dabei. Vom Emijo-Horoskop, über einen Wettkampf zwischen Bottle-Flip und Wortmaschine bis Emoji-Memory konnte sich das Publikum ausprobieren und selbst kreativ tätig werden.

An dieser Stelle möchten wir, die Dozierenden und die Studierenden der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, uns ganz herzlich beim Lyonel-Feininger-Gymnasium für die Möglichkeit bedanken, diese Projektwoche durchzuführen. Vielen Dank für die Unterstützung von Seiten der Schulleitung und des Kollegiums. Wir sind unglaublich froh, über die neuen gesammelten Erfahrungen und freuen uns auf die nächste Projektwoche!

"Lesefutter" für das LFG

Am vergangenen Freitag, dem 05. April, fand im Rahmen der Präsentation der neuen Ausgabe des „Lesefutters“ eine Buchlesung mit Dagmar Petrick statt. Begeistert lauschten die Fünftklässler*innen des Lyonel-Feininger-Gymnasiums der Geschichte von George Washington Carver und stellten ihr Wissen über die Epoche des Amerikanischen Bürgerkriegs in einer anschließenden Fragerunde unter Beweis.
„Ein Professor für die Erdnuss. Das ungewöhnliche Leben des George Washington Carver“ bietet dabei nicht nur für Kinder viele staunenswerte Leseerlebnisse, sondern auch für Erwachsene Momente zum Nachdenken.