
Ausgehend von der Annahme, dass eine demokratische und bildungsorientierte Gesellschaft auf dem Transfer von Wissen aufbaut, trafen sich unter der Leitung von Professor Dr. Matthias Ballod von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Professor Dr. Tilo Weber von der Technischen Universität in Liberec und Professor Dr. Thorsten Roelcke von der TU Berlin am 30. und 31. Januar 2025 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, um Wissenstransfer in den Bereichen Schule, Wissenschaft und Gesellschaft zu diskutieren. Deutlich wurde in Vorträgen und Diskussionsrunden, dass von der (schulischen) Didaktik Impulse für den Wissenstransfer ausgehen, es umgekehrt aber auch Impulse in die Schule hinein braucht. Im Zentrum standen dabei immer wieder das Verhältnis von sowie die Bedingungen für Wissensgenerierung, Wissensvermittlung und Wissensanwendung.
Mit Beiträgen von u.a. Professorin Dr.in Kirsten Schindler von der Bergischen Universität Wuppertal zur Wissensvermittlung zu KI in den Domänen Schule und Hochschule und der Untersuchung direktiver Sprechakte in der Kommunikation von Studierenden mit ChatGPT von Dr.in Michaela Voltrová von der Westböhmischen Universität in Pilsen wurde ein Fokus auf die sich veränderten Bedingungen durch LLM/KI gelegt, die eine (Neu)Bewertung des generativen, distributiven und transformativen Charakters von Wissen erfordern.
Professor Dr. Michael Rödel von der Ludwig-Maximilians-Universität München und Dr.in Christine Ott von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg weiteten den Blick und diskutierten didaktische Zugänge zu Wissen auch außerhalb von Schule und Hochschule und zeigten auf, wie diese jenseits dieser Kontexte ein Wirken entfalten können.
Professor Dr. Winfried Thielmann und Nicole Züchner von der TU Chemnitz und Julia Wolbergs von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg diskutierten in ihren jeweiligen Beiträgen das in Lehrmaterialien gespeicherte Wissen und betrachteten dieses sowohl aus linguistischer und kulturwissenschaftlicher Perspektive kritisch.
Janina Berger von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg stellte ihr Promotionsprojekt zum Wissenstransfer in unternehmensinternen Ticketsystemen dar und Jochen Matthies von der TU Berlin zeigte auf, welche Frames zur Kommunikation von Wissen über Gentechnikmethoden in Publikationen verschiedener parteinaher Stiftungen genutzt werden. Professorin Dr.in Tinka Reichmann von der Universität Leipzig konnte mit der Vorstellung ihres Projektes zum Szenentraining zum Dolmetschen in der Geburtshilfe sichtbar machen, wie interdisziplinärer Wissenstransfer zwischen Medizin, Hebammenkunde und Übersetzen/Dolmetschen gewinnbringend genutzt wird.
Informationen über die Reihe Transferwissenschaft finden Sie zudem in Publikationen der Reihe „Transferwissenschaft“ des Peter Lang Verlages.
Detaillierte Informationen zu den Vortragenden und den in den Vorträgen vertretenen Thesen finden Sie hier.
Das nächste Kolloquium Transferwissenschaft findet 2026 an der Technischen Universität in Liberec statt.