„Hiermit möchten wir euch zu einer Projektvorstellung im Rahmen der Reihe SprachNetz_Science einladen. Diese findet am 06.12.22, 16:15 Uhr im Hörsaal des Hauses 31 in der Franckeschen Stiftungen statt. Wir möchten Ihnen / euch und weiteren Interessierten das Forschungsprojekt MehrSelbst – Kommunikativ-pragmatisches Selbstkonzept mehrsprachiger Kinder und Jugendlicher im Übergang vorstellen. Dieses Projekt hat am 01.10.22 seine Arbeit aufgenommen und wird in den drei Projektjahren (bis 09/2025) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt 600.000 € gefördert. Die Projektleitung haben Prof. Dr. Matthias Ballod (Didaktik der deutschen Sprache und Literatur, DaZ, Direktor Sprachenzentrum der MLU) und Prof. Dr. Stephan Sallat (Pädagogik, Prävention und Intervention bei Sprach- und Kommunikationsbeeinträchtigungen). Im Projekt arbeiten Maria Busch (Schwerpunkt Grundschule) und Luca Plachy (Schwerpunkt Sekundarschule).
Kurzbeschreibung des Projekts:
Das Projekt MehrSelbst stellt das kommunikativ-pragmatische Selbstkonzept von Kindern und Erwachsenen mit Migrationshintergrund und Deutsch als Zweitsprache an den relevanten Übergängen im Bildungssystem in den Fokus. Da der nächste Bildungsabschnitt (Grundschule (GS), Sek1, Berufsbildung) zugleich neue Sozial-, Sach- und Kommunikationskontexte beinhaltet, stehen die Beteiligten einerseits aufgrund ihrer begrenzten Erfahrungen im Gebrauch der deutschen Sprache gerade an den Übergängen vor möglichen kommunikativen Herausforderungen und verfügen andererseits über kommunikativ-pragmatische Ressourcen und Strategien. Unabhängig von den Kompetenzen in Bezug auf Wortschatz und Grammatik ist in diesem Zusammenhang das kommunikativ-pragmatische Selbstkonzept oder auch die kommunikative Selbstwirksamkeit von Bedeutung. Es ist die Grundlage für Interaktion sowie bestmögliche sprachliche und bildungsbezogene Partizipation. Das kommunikativ-pragmatische Selbstkonzept ist bislang nur unzureichend im Fokus der Forschung sowie von Förder- und Bildungsangeboten. Im Projekt wird daher zum einen anhand von Einzelfällen und qualitativen Interview-Analysen das kommunikativ-pragmatische Selbstkonzept im Übergang erhoben und analysiert. Auf diese Weise können diagnostische Marker abgeleitet werden. Zum anderen werden Förderbausteine entwickelt und evaluiert, die an Bildungsübergängen das kommunikativ-pragmatische Selbstkonzept adressieren und in non-formalen (Sozialarbeit, Familienzentrum) und formalen Bildungseinrichtungen (Schule) zum Einsatz kommen können. Im Fokus stehen Eltern (Kita-GS), Kinder (GS-Sek1) und Jugendliche (Sek1-Beruf).
Damit hat das Projekt vielfältige Bezugspunkte zu den relevanten Themen Ihres Studiums (z.B. Mehrsprachigkeit, ICF, Teilhabe, Partizipation, Förderschwerpunkt Sprache) und Sie bekommen / ihr bekommt zugleich einen Einblick in die aktuelle Forschung am Arbeitsbereich. Gern können Sie / könnt ihr interessierte Kommiliton*innen / Kolleg*innen mitbringen.“